Immer wieder werde ich gefragt, wie meine Porzellanpuppen entstehen.
Deshalb möchte ich die Herstellung meiner Puppenkinder hier einmal beschreiben:
Die Modelle, d.h. Köpfe, Arme und Beine meiner Puppen, forme ich
aus der Fantasie heraus. Es sind aber auch bereits Portraitpuppen nach Kinderfotos entstanden. Zum
Modellieren benutze ich eine Masse, die nicht eintrocknet, so dass ich meine Modelle auch noch nach
Wochen verändern kann.
Wenn ich mit den Modellen zufrieden bin, folgt die Herstellung der Gipsformen, in die nach dem
Austrocknen flüssiges Porzellan gegossen werden kann. Die so entstandenen Rohlinge haben nach etwa
einer Stunde genügend Festigkeit, um aus der Form genommen zu werden und können nach einer
Trockenzeit von 4 bis 5 Tagen bei ca. 700 Grad in meinem Ofen geschrüht werden. Danach werden die
geschrühten Teile nass nachmodelliert und geschliffen, bis sich die Oberfläche samtig glatt und makellos
anfühlt. Nach dieser Arbeit erfolgt der Scharfbrand bei ca. 1240 Grad.
Die einzelnen Puppenteile werden jetzt 2 bis 4 mal bemalt und müssen nach jedem Farbauftrag
zwischengebrannt werden.
Farbige Puppen werden teilweise aus hellem Porzellan gegossen und nach dem Scharfbrand 3 bis 4 mal
eingefärbt. Auch hier muss nach jedem Farbauftrag zwischengebrannt werden, erst danach kann die
Bemalung von Augenbrauen, Wimpern und Mund erfolgen. Diese so gefärbten und dekorierten Teile sind
ca. 8 bis 10 mal im Ofen.
Meine Puppenkinder sind Unikate oder Einzelstücke aus limitierten Vario-Serien von etwa 5 Stück. Bis
heute sind von mir 43 Puppenköpfe entworfen und modelliert worden. Jeder Puppenkopf erhält eine
Fertigungsnummer, die nicht entfernt oder verändert werden kann. So hat z.B. der 21. von mir 1997
modellierte Kopf die Nummer 21/1997. Wenn dieser Kopf zum vierten Mal hergestellt wird, erhält er die
Nummer 21/1997/4. Bei einer Varioserie von 5 Stück wird nach Herstellung des 5. Kopfes die Form
zerstört.
Jasper
Rami
Robbi
Sarei
Babs
Olivia
Tamani
Chris